Wussten Sie, dass Olivenöl bereits seit vielen tausend Jahren ein wichtiges Handelsgut ist? Dass Olivenzweige die höchste Auszeichnung für einen Olympioniken waren? Und dass Olivenbäume Superkräfte besitzen?
Jahrtausendealter Handel mit Oliven und Öl
Bereits 5000 Jahre vor unserer Zeitrechnung gab es in der Region, die wir heute als Nahen Osten kennen, Olivenbäume. Im Laufe der Zeit verbreitete sich der Ölbaum durch regen Handel im ganzen Mittelmeerraum. Einen großen Einfluss hatten hier die geschäftstüchtigen Römer, die den hohen Handelswert der Olive und ihres Öls erkannten. Archäologische Funde liefern uns Anhaltspunkte dafür. So wurden 51 Tontafeln entdeckt, auf denen akribisch die Namen von Empfängern von Öllieferungen, sowie deren Qualität und Menge verzeichnet wurden. Einen weiteren Beweis fand man auf der Insel Kreta: Dort wurden rund 3.500 Jahre alte Behältnisse gefunden, die Oliven enthielten.
Der Olivenbaum als Symbol
Der Olivenbaum und seine Früchte haben nicht nur als Nahrungs- und Genussmittel eine wichtige Bedeutung. Zahlreiche Überlieferungen berichten auch von seiner Symbolkraft. Die Bibel etwa erzählt von der Arche Noah, auf der die Menschen nach der Sintflut Zuflucht und nach neuem Land suchten. Eine Taube brachte ihnen endlich das rettende Zeichen der Hoffnung: Sie trug einen Olivenbaumzweig im Schnabel, der symbolisch für den Frieden zwischen Gott und den Menschen stand.
Auch die alten Griechen verehrten den Olivenbaum und übernahmen ihn in ihre Mythologie. Seine Schutzgöttin, Athene, war zugleich auch die Göttin der Weisheit. Diese Verbindung nahmen viele Philosophen und Dichter zum Anlass, dem kostbaren Baum ihre Oden zu widmen. Bis heute steht der Olivenbaum für Weisheit und Unsterblichkeit, für Beständigkeit, Treue und Frieden.
Olivenzweige und Olivenöl bei den Olympischen Spielen
Auch bei den antiken Olympischen Spielen, die vor über 2000 Jahren im griechischen Olympia ausgetragen wurden, spielte der Olivenbaumzweig eine wichtige Rolle. Einst gab es bei diesen Wettkämpfen keine Erst-, Zweit- und Drittplatzierten, sondern nur einen einzigen Sieger. Dieser erhielt auch keine Medaille, sondern wurde mit einem Kranz aus Olivenzweigen gekrönt, welche von jenem heiligen Baum stammten, der in der Nähe des Zeus-Tempels in Olympia wuchs.
Als Prämie für ihren Sieg im Wettkampf erhielten die Sieger eine Amphore gefüllt mit wertvollem Olivenöl. Damit die Olympioniken überhaupt eine Chance auf einen Sieg hatten, wurden sie schon vor den Wettkämpfen mit Olivenöl verwöhnt und behandelt. Er diente ihnen als Sonnenschutz und als – heute würde man sagen – Nahrungsergänzung, die ihnen Stärke verleihen sollte.
Olivenöl als Quell der Schönheit, Jugend und Stärke
Was hält uns jung und gesund? Was kräftigt uns innerlich wie äußerlich? Mit diesen Fragen haben sich schon im Altertum Philosophen und Forscher beschäftigt. Wenn Sie also wissen möchten, wie man hundert Jahre alt werden kann, so fragen Sie doch einmal den griechischen Philosophen Demokrit. Dieser wusste bereits um 500 v. Chr. von der wohltuenden Wirkung zu berichten, die Honig bei der innerlichen und Olivenöl bei der äußerlichen Anwendung auf den Körper haben. Bekräftigt wurde seine These rund 500 Jahre später durch den römischen Naturforscher Plinius dem Älteren. Dieser beschrieb die besonderen Kräfte des Olivenöls, insbesondere dessen pflegenden Einfluss auf die Haut.
Die Vielfalt und Superkraft der Olivenbäume
Heute sind uns über 150 Olivenbaumarten bekannt. Eine wunderbare, auch geschmackliche, Vielfalt, die sich in unseren Olivenölprodukten widerspiegelt. Dabei ist der Baum ein echter Überlebenskünstler. Man kann sich oft nur wundern, unter welch kargen Bedingungen Olivenbäume wachsen und gedeihen. Auch in Bezug auf ihr Alter überraschen sie uns mit Superlativen: Der älteste bekannte Olivenbaum auf der Insel Kreta wird auf etwa 4000 Jahre geschätzt!